Postkarte oder SMS?
Natürlich Postkarte, wenn es persönlich sein soll! … ein Bild sagt mehr, als tausend Worte...
Wann muss es unbedingt Papier sein und warum?
Weil ich auch nach Jahren noch in alten Schachteln Feedbackbriefe meiner Klienten, Einladungen zu Hochzeiten (die sogar einmal gar nicht stattgefunden hat) oder analoge Glückwunschkarten finde und mich damit wieder an die Lebenszeiten dazu erinnere. Übrigens ist das eine wundervoll langsame, friedliche und befreiende Tätigkeit für einen lazy Regensonntag!
Sie erstellen bunte Collagen aus Bild- und Textfragmenten, die den Betrachter – in ihrem neuen Zusammenhang – oft zum Schmunzeln bringen. Erzählen Sie ein bisschen mehr über Ihre Arbeit?
Schon im Vorschulalter habe ich mir von meiner Mama Kataloge, Zeitungen und Broschüren erbettelt und mit Schere, Papier, Karton und Klebstoff meine Welt gestaltet. Als ich vor einigen Jahren krank wurde und meine damalige Tätigkeit als Trainerin für Yoga und Gesundheitsprävention nur mehr eingeschränkt ausüben konnte, entdeckte ich als Möglichkeit des Zeitvertreibs, der Klärung, der meditativen Entspannung die Collage wieder für mich. Damit entdeckte ich völlig neue Welten des kreativen Ausdrucks. „Wer lacht, lebt länger“ – Humor war schon immer ein Schlüssel zu meiner Seele. Ich wusste auf einmal, wie ich mein Buch über Yoga und Gesundheit gestalten würde. Beim Schreiben musste ich immer wieder schmunzeln oder lachen über die Vielfalt des humorigen Ausdrucks. Daraus hat sich dann meine Form der Gestaltung entwickelt und ergänzt.
Welche Rolle spielt Papier dabei?
Ich spiele „Scrabble“ mit Papier – das Bild, das analoge gedruckte Bild, und/oder die Botschaften auf Papier geben mir unendliche Möglichkeiten meine Ideen, meine Werte, mein Wissen auszudrücken. Das bedruckte Papier und die Fülle der kreativen Chancen daraus haben mich wieder gesund gemacht – hat mich die schweren Zeiten leichter erleben lassen und mich reich gemacht.
Haben Sie denn auch einen Geheimtipp in Sachen Papier für uns?
Mein Buch „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ – es ist ein Papierstatement von mir! Ohne die vielen bunten Bilder auf Papier, die vielen kreativen Ideen, die mir beim Betrachten und Lesen einfallen, wäre es nur ein Buch. So ist es ein kreatives, schräges, humorig lebendiges Werk geworden. Wichtig ist mir hier noch: Die Papierindustrie in unseren Ländern – in Europa – zu stützen. Wir sollten Papier in jeder Form kaufen, um wieder mit unseren Händen, mit unseren Sinnen, sinnlich zu lernen!
Auf welches Papeterieprodukt möchten Sie nie verzichten?
Auf jede Art von Magazinen und Zeitschriften und natürlich niemals auf Bücher!
Was ist Ihr aktuelles Lieblingsteil?
Im Zuge einer Reproduktionskunst Ausstellung gestaltete ich einige tolle Collagen zum Thema „Unsinn, Sinn und Sinnlichkeit“ – eines dieser Bilder hängt als Plakat in meinem Büro – es erinnert mich immer an meine großen Chancen im Leben!
Romana Maria Jäger ist Künstlerin, Autorin und Yoga-Instructor aus St. Pölten, Österreich. Ihre Arbeiten stellt Sie auf Ihrer Facebookseite vor.