Postkarte oder SMS?

Meine 9-jährigen Zwillingstöchter haben mich, was Postkarten angeht, wieder richtig auf den Geschmack gebracht. Aus dem Urlaub melden wir uns also seit ein paar Jahren mit kunterbunt bemalten und liebevoll dekorierten Kartengrüßen. Back home: Da darf es auch mal eine SMS sein. Aber eigentlich greife ich dann lieber zum Hörer. Ist direkter, geht schneller und ist weniger missverständlich.

 

Wann muss es unbedingt Papier sein und warum?

Keine Frage – für Anlässe wie Geburt, Weihnachten, ein Liebesbrief oder auch Trauer – auf jeden Fall Papier. Wenn sich schon sonst alles digital abspielt, sollte man sich wenigstens zu solch wichtigen Anlässen die Zeit nehmen, seine Gedanken auf einer schönen Karte mit Füller zu Papier zu bringen. Nur so kann man seiner Wertschätzung Ausdruck verleihen. Und wieviel schöner ist es, eine Einladung, Geburtsanzeige etc. immer wieder zur Hand zu nehmen, statt in der Inbox auf dem Handy danach zu suchen.

 

Du warst lange als Redakteurin bei tollen Magazinen beschäftigt und hast nun Deinen eigenen Blog my-GREENstyle.com gegründet. Wie kam es dazu?

Ich liebe Mode. Aber nicht um jeden Preis. Um das Thema Nachhaltigkeit kommen wir langfristig alle nicht herum. Wir haben ja schließlich nur diesen einen Planeten. Was die Ernährung betrifft, haben das viele Menschen schon verinnerlicht – Bio-Märkte sprießen an allen Ecken aus dem Boden, vegane Rezepte sind fester Bestandteil von großartigen Food-Blogs... Bei der Bekleidung ist dieses Bewusstsein leider noch nicht ganz angekommen. Vielleicht wegen des Vorurteils, dass nachhaltige Mode ökologisch aussieht. Auf my-GREENstyle.com zeige ich, dass eco-friendly und fair produzierte Fashion unseren Anspruch an Stil und Eleganz längst befriedigen kann. Man muss nur wissen, wo man die richtigen Sachen findet. Und damit niemand länger suchen muss, gibt es die eben ab sofort auf my-GREENstyle. Großartige Lieblingsstücke mit gutem Gewissen.

 

Woher kommt Dein Interesse für Nachhaltigkeit?

Wann der grüne Lifestyle für mich richtig wichtig geworden ist, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht mit der Geburt meiner Töchter? Ein Zeitpunkt, zu dem man feststellt, dass man Verantwortung nicht nur für sich alleine trägt. Je mehr ich mich mit dieser Thematik beschäftige, desto begeisterter bin ich, wie leicht man seinen Beitrag zu einer gesünderen, umweltfreundlichen und fairen Zukunft leisten kann. Und wenn man schon die Wahl hat, macht es mindestens genauso viel Spaß, wenn man sich für die gute Seite der Macht entscheidet.

 

Auf welches Papeterieprodukt möchtest Du nie verzichten?

Das mag zwar für jemanden, der sich schon so lange im www aufhält, komisch klingen, aber Notizen (und davon mache ich viele!), landen bei mir immer in einem fest gebundenen Notizbuch. Das mache ich schon seit Jahren so und habe auch noch nie eins davon weggeworfen. Manchmal nehme ich eine alte Ausgabe wieder zur Hand und freue mich darüber, was ich damals für Ideen hatte.

 

Was ist Dein aktuelles Lieblingsteil?

Keine Frage: Der Montblanc-Füller, den mein Vater mir zum Examen geschenkt hat. Mit dem hat er schon seine eigenen Prüfungen gemeistert. Damit konnte (und kann) nichts schief gehen.

 

Mirjam Smend ist Gründerin des nachhaltigen High Fashion, Beauty & Travel Blogzines my-GREENstyle.com und Mitglied der Bloggers Fair Fashion Revolution